Apple iCloud – Musik, Fotos und Dokumente ab Herbst über die Wolke
Neben Mac OS X 10.7 und iOS5 stellte Apple-Chef Steve Jobs auf der gestrigen Eröffnungsveranstaltung zur WWDC 2011 mit iCloud einen Cloud- und Push-Dienst vor. Neben den bisherigen MobileMe-Funktionen Mail, Kontakte und Kalender kann iCloud nun auch Dokumente, Bilder und Musik über die Wolke synchronisieren.
Das so genannte Cloud-Computing wird immer mehr zum Trend. Dabei werden die eigenen Daten auf den Servern der Anbieter gespeichert, so dass der Anwender praktisch mit jedem Rechner auf sie zugreifen kann. Einige Anbieter ermöglichen zusätzlich die Synchronisation der Daten über die Wolke, damit Nutzer beispielsweise ein begonnenes Dokument auf einem anderen Gerät weiter bearbeiten können. Nachdem Google und Amazon ihre Cloud-Dienste bereits gestartet haben und Microsoft bereits daran arbeitet, kündigte nun auch Apple einen eigenen Cloud-Dienst an.
MobileMe hat ausgedient
Bislang konnten Nutzer mit dem Dienst MobileMe für 79 Euro jährlich bereits Mail-Accounts, Kontakte und Kalendereinträge zwischen mehreren Macs und iOS-Geräten synchronisieren und auch online auf diese Daten zugreifen. Zudem bot MobileMe 20 Gigabyte Speicherplatz für eigene Daten, Fotos und Videos. Letztere konnten zusätzlich in Webgalerien angezeigt werden. Auch eigene, etwa mit iWeb entwickelte, Webseiten konnte der Anwender auf MobileMe ablegen.
Bestehende Kunden von MobileMe erhielten gestern eine kostenlose Verlängerung bis zu 30. Juni 2012. Eine Neuanmeldung zu diesem Service ist derzeit nicht mehr möglich. Wer bereits einen unbenutzten Aktivierungscode erhalten hat, bekommt den vollen Betrag zurückerstattet. Mit der Veröffentlichung von iCloud im Herbst 2011 werden die MobileMe-Funktionen auf den neuen Service übertragen und um weitere Funktionen erweitert.
So können Dokumente aus den hauseigenen iOS-Apps Pages, Numbers und Keynote auf anderen Geräten weiterbearbeitet werden. Ob die Funktion jedoch auch in iWork auf dem Mac bereitsteht, ist nicht bekannt. Mit Fotostream werden Fotos vom Rechner zum iPad, iPhone oder iPod touch übertragen. Um den Speicherplatz der mobilen Geräte zu schönen, begrenzt Apple jedoch die Anzahl der Fotos auf die letzten 1.000 Stück. Auf dem Mac stehen jedoch weiterhin alle Fotos zur Verfügung.
Musik auf fast allen aktuellen Apple-Geräten
Wie erwartet wandert auch iTunes in die Cloud, um den Kunden den Zugriff auf gekaufte Musik auch auf mobilen Geräten ohne langwierige Synchronisation mit dem Rechner zu gewähren. Neu gekaufte Musik wird dabei automatisch auf alle Geräte übertragen. Damit das Hochladen der eigenen Musikbibliothek nicht mehrere Wochen dauert, bietet Apple außerdem mit iTunes Match den Service an, die nicht über Apple gekaufte Musik aus der Bibliothek auszulesen und eine hochwertige Kopie aus dem iTunes Store in der Cloud bereitzustellen. So müssen nur Titel hochgeladen werden, die nicht erkannt wurden.
Ab der Veröffentlichung von iOS5 im Herbst 2011 steht iCloud kostenlos allen Apple-Nutzern mit fünf Gigabyte Online-Speicher für Mails, Kontakte und Kalender kostenlos zur Verfügung. Möchte der Anwender die Funktion iTunes Match nutzen, werden knapp 25 US-Dollar pro Jahr fällig. Der Abgleich wird vorerst nur in den USA möglich sein. Amerikanische und kanadische Kunden können außerdem mit iTunes 10.3 beta und iOS 4.3.3 die Funktion iTunes in the Cloud ohne Match-Funktion schon heute nutzen.
Links zum Artikel:
Apple iCloud
iTunes 10.3 beta Engadget