Billigst-Digitalkameras sind nicht zu empfehlen
Digitalkameras um 200 Mark sind nicht zu empfehlen, so das Ergebnis eines aktuellen Tests des Computermagazins c’t in Ausgabe 26/2000. Es lohnt sich, beim Kauf einer Digitalkamera mindestens das Doppelte auszugeben, denn Billigst-Geräte taugen höchstens für illustrierte Internet-Grüße.
Multi-Megapixel-Kameras können schon mal ein ganzes Monatsgehalt kosten – nicht gerade wenig, wenn man nur zu Geburtstagen oder zum Weihnachtsfest den Fotoapparat herausholt. Andererseits laden zahlreiche attraktive Angebote mit Einstiegspreisen von 180 bis 850 Mark und gegen null tendierenden Folgekosten zum Herum-Experimentieren mit digitaler Fotografie ein.
Im c’t-Test zeigte sich jedoch, dass verschiedene Faktoren in wechselnder Gewichtung dem unbeschwerten Fotospaß entgegen stehen: zu geringe Auflösung, zum Teil unstimmige Farben und Kontraste, das meist fehlende Zoom, zu wenig Speicher oder nur dürftige Einstellmöglichkeiten. Für 450 Mark erhält man schließlich schon einen sehr anständigen Spiegelreflex-Body oder eine fast luxuriöse Sucherkamera, während die Bildqualität genauso teurer Digitalkameras zu wünschen übrig lässt.
Dennoch gibt es einige Modelle, die selbst Profis nicht mehr als Spielzeug abtun würden. Die Fuji Finepix 1400 beispielsweise lässt kaum ein Ausstattungsmerkmal vermissen und ist mit einem Straßenpreis von unter 700 Mark derzeit ein sehr gutes Angebot. Als 1,3-Megapixel-Schnäppchen mit allerdings recht magerer Ausstattung darf die Umax AstraCam 1800 für 399 Mark gelten. Die hochauflösende Olympus C-860L wäre auch eine Empfehlung wert, kostet aber mit 849 Mark mehr als das Doppelte. In der 1-Megapixel-Klasse fiel die Kodak DC215 für 699 Mark positiv aus dem Rahmen.
„Wenn es nicht unbedingt auf die Mark ankommt, tun Sie sich den Gefallen und leisten Sie sich wenigstens eine Ein-Megapixel-Kamera,“ rät c’t-Redakteur Carsten Meyer allen Hobby-Digitalfotografen. „Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass selbst Kurzsichtige den 9×13-Fotoausdruck als unscharf entlarven.“