Handy-Plattformen: Smartphone-Nutzer sind treu
Es ist wie bei vielen Dingen im Leben. Wenn man sich einmal entschieden hat, bleibt man dabei. Dabei spielen auch Gründe wie Gewohnheit oder Bequemlichkeit eine große Rolle. Laut einer aktuellen Studie der GfK zeigen Smartphone-Nutzer bei den Handy-Betriebssystemen die gleichen Symptome. Wer ein Smartphone besitzt und sich an die Bedienung gewöhnt hat, greift bei einer Neuanschaffung gerne zum gleichen Typ.
In Deutschland wird eine Veränderung der Plattform, also ein Wechsel zwischen iPhone, Android, BlackBerry und Windows Phone, von ähnlich vielen Befragten (10 Prozent) als sehr schwierig empfunden, wie der Wechsel der Hausbank (11 Prozent) oder des Versicherungsanbieters (12 Prozent). Ein knappes Drittel der deutschen Smartphone-Nutzer begründet dies mit der Tatsache, dass sie dann ihre Daten wie Filme, Musik, Bücher und die genutzten Apps auf das neue Betriebssystem übertragen müssen. Im internationalen Vergleich erreicht dieser Aspekt 28 Prozent.
Der Verlust individuell am Smartphone vorgenommener Einstellungen – wie eingerichtete Accounts für E-Mail oder Facebook zum Beispiel – hält etwas über ein Viertel der deutschen Nutzer vom Modellwechsel ab. Wichtigster Hinderungsgrund für deutsche Smartphone-Nutzer ist jedoch die Markenbindung. Insgesamt 35 Prozent der Befragten geben an, dass sie andere Smartphones einfach nicht mögen. Im internationalen Durchschnitt votieren gerade einmal 18 Prozent für diese Option.
Treue zur Smartphone-Marke steigt mit Zahl der genutzten Apps
Je intensiver Menschen ihr Smartphone nutzen und durch Installation von Apps auf die eigenen Bedürfnisse hin zuschneiden, umso höher ist die Loyalität. Ab einer Zahl von sieben oder mehr genutzten Apps erreicht die Loyalität international einen Wert von rund 70 Prozent. In Deutschland ist dies immerhin bei 45 Prozent der Smartphone-Nutzer der Fall – und die Deutschen belegen damit im internationalen Vergleich eher einen der hinteren Ränge.
Auch die Art der genutzten Anwendungen unterscheidet sich im internationalen Vergleich. Deutsche Smartphone Nutzer schauen gegenüber dem Durchschnitt aller Länder seltener Videos, lesen weniger häufig Bücher oder Zeitschriften auf ihrem Telefon und auch bei Spielen sind sie zurückhaltender. Überdurchschnittlich stark wird das Smartphone hierzulande hingegen zur Organisation des Alltags mittels Kalender und ähnlicher Applikationen genutzt. Ein vergleichbares Bild zeigt sich bei Computern und Notebooks.
Deutsche tun sich bei Smartphone-Nutzung leichter
Ebenfalls untersucht wurden drei zentrale Faktoren der User Experience: Einfachheit, Integration und Content. In Deutschland geben 83 Prozent der Verbraucher an, dass ihnen das Finden und Öffnen von Apps sowie die Navigation auf ihrem Smartphone leicht fällt. Der internationale Durchschnitt liegt bei 72 Prozent. Die Einfachheit hat eine entscheidende Bedeutung für einen möglichen Wechsel des Smartphone-Typs beim nächsten Kauf. Je einfacher den Verbrauchern die Nutzung fällt, umso unwahrscheinlicher wird ein Wechsel des Betriebssystems.
Der Möglichkeit, gleiche Inhalte von verschiedenen Geräten wie Tablet-Computer, PC und Smartphone aus nutzen zu können, messen die Verbraucher hierzulande im Vergleich weniger Bedeutung zu. In Deutschland wird dies von 64 Prozent der Befragten als wichtig erachtet, der internationale Durchschnitt liegt bei 72 Prozent. Dieser Wert steigt mit der Anzahl der genutzten Geräte. Insgesamt 80 Prozent der Befragten, die sowohl Tablet-Computer, als auch PC und Smartphone nutzen, legen großen Wert darauf, unabhängig von den drei Endgeräten auf die eigenen Daten und Dateien wie Musik, Videos, E-Books oder Apps zugreifen zu können.
Einsteiger wichtig für Hersteller
Für die Hersteller der Smartphones und die Anbieter der Betriebssysteme bedeuten die Ergebnisse der Studie, dass es entscheidend ist, vor allem Einsteiger in den Smartphonemarkt zu gewinnen, da die Wechselbereitschaft danach durch intensive App-Nutzung, gewohnte Bedienung, integrierte Features und endgeräteübergreifenden Datenzugriff limitiert wird.