Sicherheit: Apple iPhone speichert dauerhaft Standortdaten
Wie zwei Entwickler herausgefunden haben, speichert Apple offenbar seit der Version 4.0 seines mobilen Betriebssystems alle ortsbezogenen Daten des iPhones dauerhaft auf dem Gerät. Mit einfachen Mitteln konnten sie die Daten auslesen und zu einem Bewegungsprofil zusammenstellen.
Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Pete Warden und sein Kollege Alasdair Allen haben bei der Planung einer Karten-Visualisierung für Mobiltelefone auf dem Apple iPhone eine Datei entdeckt, in der sämtliche Positionsdaten des Nutzers dauerhaft gespeichert sind. Mit der Synchronisation mit iTunes werden diese Daten auch auf den heimischen Rechner übertragen.
Ortsdaten werden ab iOS 4 gespeichert
Wie viele Smartphones verfügt auch das iPhone über ein GPS-Modul, das eine relativ genaue Ortsbestimmung zulässt und für viele Navigations-Apps zu Rate gezogen wird. Zusätzlich werden auch die sich in der Nähe befindlichen Mobilfunk-Türme sowie einige WLAN-Geräte zur Positionsbestimmung genutzt. Es ist jedoch ungewöhnlich, dass diese Daten dauerhaft auf dem Smartphone gespeichert werden.
Die beiden Entwickler haben zur Demonstration eine Software für den Mac entwickelt, die die Ortsdaten auf einer Karte in einer Animation durch die gespeicherten Zeiten darstellt. So können sich Betroffene ansehen, wie ein solches Bewegungsprofil aussieht, das beispielsweise Langfinger zur Überwachung oder Werbetreibende zur Beobachtung von Gewohnheiten nutzen könnten.
Sowohl das Programm „iPhone Tracker“ als auch dessen Quellcode ist frei zugänglich und kann vom GitHub-Account der Entwickler heruntergeladen werden. In einem Artikel im O’Reilly Radar weisen Allan und Warden darauf hin, dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Jedoch ist ungeklärt, ob und wie Apple die Ortsdaten nutzt. Zum eigenen Schutz sollten Nutzer von iOS ab der Version 4.0 jedoch in den Syncronisations-Einstellungen von iTunes die Verschlüsselung der Backups aktivieren.
Weitere Daten müssen untersucht werden
„Die Mobilfunkunternehmen haben schon immer diese Daten, aber es braucht einen Gerichtsbeschluss, um an diese zu gelangen“, schreiben Alan und Warden im Artikel. „Nun sind diese Daten frei zugänglich und ungeschützt vor der Welt. Darüber hinaus gibt es noch mehr Daten, die wir noch nicht näher betrachtet haben.“
Links zum Artikel:
O’Reilly Radar (Quelle)