Starke Verschiebungen im deutschen Telekommunikations-Markt
Im deutschen Telekommunikationsmarkt finden derzeit starke Umbrüche statt. Die Umsätze mit Sprachdiensten gehen aktuell um eine Milliarde Euro pro Jahr zurück. Parallel legen Datendienste dynamisch zu, die Mobilkommunikation wächst leicht.
„Unter dem Strich erzielen die Telekommunikationsdienste in diesem Jahr noch ein leichtes Plus. Für 2007 erwarten wir aber erstmals in der Geschichte der Telekommunikation ein Null-Wachstum“, sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Der deutsche Markt für Telekommunikationsdienste wächst in diesem Jahr um 0,9 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro. Dieses Umsatzvolumen soll er laut BITKOM im Jahr 2007 halten.
Mit Festnetz-Gesprächen machen die Unternehmen dieses Jahr 4,5 Prozent weniger Umsatz und kommen auf 18,8 Milliarden Euro. 2007 schrumpft dieser Teilmarkt um weitere 5,5 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro. „Mit Gesprächen lässt sich zwar auch im Festnetz Geld verdienen, aber eben kein Umsatzwachstum mehr erzielen“, analysiert Rohleder. Der Mobilfunk-Markt legt laut BITKOM aktuell um 2 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro zu. Im kommenden Jahr soll noch ein leichtes Plus von einem Prozent auf 24,1 Milliarden Euro erreicht werden. „Auch in der Mobilkommunikation beginnt der Umsatz mit Gesprächen zu sinken, mobile Daten- und Multimediadienste sind die treibende Kraft“, so Rohleder.
Einen echten Boom verzeichnet BITKOM bei Festnetz-Datendiensten. Hier macht die Branche in Deutschland dieses Jahr 11,6 Milliarden Euro Umsatz – ein Plus von acht Prozent. 2007 soll das Wachstum mit plus 6,5 Prozent weitergehen und dieses Marktsegment auf 12,3 Milliarden Euro heben. 17 Millionen DSL-Anschlüsse erwartet der Verband bis Ende 2007.