UMTS Top, Powerline Flop
ISDN? Das war gestern. Jetzt sind neue Technologien in der Telekommunikation auf dem Vormarsch. Acht von zehn Branchenkennern sagen: Ein Renner im kommenden Jahr wird UMTS – eine Technologie, die mobile Multimedianutzung mit Video- und Topübertragungen ermöglicht. Das ist ein Ergebnis des TELCO Trend, eine Befragung der Mummert + Partner Unternehmensberatung unter 103 Führungskräften.
Einer der designierten Absteiger des Jahres 2001: Powerline, die Daten- und Sprachübertragung via Stromkabel. Jede vierte befragte Führungskraft (25,3 Prozent) glaubt, dass diese Technologie künftig nur eine geringere Rolle spielen wird. Die Branche scheint nicht mehr an den Durchbruch der Stromleitung als Daten-Highway zu glauben. Lässt dieser doch bereits seit Jahren auf sich warten.
Starken Aufwind wird nach Meinung von etwa 84 Prozent der Teilnehmer (83,5 Prozent) UMTS bekommen. Der Mobilfunkstandard, der für schnellere Datenübertragungsgeschwindigkeit sorgt, nimmt damit Platz Eins ein, Rang zwei geht an GPRS. Dem General Paket Radio Service – einer neuen Technik im Mobilfunk, die das Internetsurfen mit dem Handy so schnell wie am heimischen Computer machen soll – prognostizieren knapp sieben von zehn Umfrageteilnehmern (68,9 Prozent) eine steigende Bedeutung. Und sechs von zehn (56,9 Prozent) sagen, dass Wireless Local Loop- (WLL) und Point-to-Multipoint (PMP)-Technologie sich nächstes Jahr in rasantem Tempo weiterverbreiten wird.
Dabei wird die letzte Meile, bis zum Endgerät der sogenannte „local loop“, über eine drahtlose Funkstrecke zurückgelegt, und das mittels der Richtfunktechnik PMP. Rosige Zeiten werden auch der Bluetooth-Technik prophezeit. Immerhin glaubt mehr als die Hälfte (55,3 Prozent) an einen Aufschwung der Kurzstreckenfunktechnik. Allerdings gab jeder zehnte Befragte (11,7 Prozent) an, die Bluetooth-Technologie gar nicht zu kennen.
Der TELCO Trend der Mummert + Partner Unternehmensberatung nimmt vierteljährlich die Zukunftsbranche Telekommunikation unter die Lupe. Im September dieses Jahres wurden dazu erstmalig 103 Führungskräfte aus 63 verschiedenen Unternehmen der Telekommunikationsbranche in Zusammenarbeit mit einem Marktforschungsinstitut befragt.