Unterschiedliche Aussagen über Zukunft von UMTS
Die handyverliebten Deutschen freuen sich auf die Einführung des Mobilfunkstandards UMTS und haben bereits konkrete Vorstellungen, wie sie ihr Mobiltelefon für die schnelle Übermittlung von Informationen nutzen möchten. Das geht aus einer Umfrage des Bielefelder Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid hervor. Die Bereitschaft, mehr Geld als bisher für das Handy auszugeben, sei durchaus vorhanden. Im Gegensatz zu diesen Untersuchungen hat die Unternehmensberatung Mummert und Partner festgestellt, dass nur wenige Mobiltelefonierer mehr Geld für die Nutzung ihrer Handys bezahlen wollen.
Nach Emnid-Angaben interessiert sich jeder zweite Handynutzer speziell für die Übermittlung von Verkehrsinformationen auf sein Telefon. Hoch im Kurs stünden auch Stadtpläne und Fahrtroutenschreiber, während das mobile Einkaufen eher eine Nischenanwendung sei.
Grundsätzlich nehme das Interesse an UMTS-basierten Dienste sukzessive zu, sagte Wolfgang Best, bei Emnid für Telekommunikation und Informationstechnologie zuständig. Wer schon heute mobil sei, der wolle auch künftig schnell und ortsungebunden über aktuelle Informationen verfügen. Bei diesen Kunden sei auch die Zahlungsbereitschaft am stärksten ausgeprägt.
Für das Senden und Empfangen von E-Mails werden der Studie zufolge künftige UMTS-Nutzer bereit sein, zusätzlich 15 bis 20 Mark auszugeben, für die Übermittlung von Verkehrsinformationen zehn bis 15 Mark. Jeder zehnte Handy-Kunde dieses Personenkreises greife schon jetzt mehrmals pro Woche auf Internetdienste zurück, die über das Wireless Application Protocol (WAP) bereitgestellt werden.
Einen ganz anderen Trend hingegen hat die Unternehmensberatung Mummert und Partner ausgemacht. Nach ihren Angaben wird UMTS für die Handy-Kunden deutlich teurer als GSM. Damit sich die hohen Investitionen in die UMTS-Netze für die Telekommunikations-Unternehmen lohnten, müssten die Kunden mindestens 100 bis 160 Mark pro Monat zahlen, prognostizierte die Beratungsgesellschaft. Das werde die Kunden abschrecken. Nur ein Bruchteil der heutigen Mobilfunker werde „auf den UMTS-Zug aufspringen“.